Nur: Haben sie das Prinzip Demokratie auch richtig verinnerlicht? Gefragt danach, ob nicht einigen Mitgliedern der Gesellschaft ein größeres Mitspracherecht einzuräumen sei, so wie dies etwa 2008 der Ex-Vorsitzende des konservativen Studentenverbands RCDS, Gottfried Ludewig, mit einem doppelten Wahlrecht für Leistungsträger gefordert hatte, stimmten erstaunlich viele zu: rund 40 Prozent. „Dass so viele ein solch elitäres Verständnis von Demokratie haben, hat mich erschüttert“, sagt Sommerfeld.
Und dabei, so nimmt er aus einzelnen Gesprächen mit, sähen sich viele selbst als Teil dieser Elite, der ein größerer politischer Einfluss gebühre. Sommerfeld erklärt sich das so: „Offenbar gibt es unter den Studenten die Tendenz, sich nur noch auf das eigene Fachwissen zu konzentrieren. Das sorgt dann dafür, dass viele nicht mehr so politisch gebildet sind.“