"Den Job bekommt der Karrierist, nicht der Querdenker"
Lutz von Rosenstiel: Nein, der Eindruck ist ganz treffend. In mehreren Studien haben wir Studenten verschiedener Fachrichtungen während des Studiums und zu Beginn ihres Berufslebens befragt. Dabei ist im Wesentlichen herausgekommen, dass es in der Arbeitswelt drei Typen von Menschen gibt. Den ersten Typus bilden die Idealisten, die sich vor allem für naturwissenschaftliche oder soziale Studiengänge entscheiden. Der zweite Typ, den wir in diesen Untersuchungen identifiziert haben, ist einer, der viel Wert auf Freizeit legt. Der findet sich in allen Fächern wieder. Die Wirtschaftswissenschaften werden vor allem von dem dritten Typ, den wir Karrierist nennen, studiert. Bei den Karrieristen stehen vor allem zwei Dinge auf der Agenda: erfolgreich sein und Geld machen. Ihnen sind, anders als den Idealisten, die Inhalte ihres Jobs relativ egal. Sie identifizieren sich problemlos mit den Unternehmenszielen - egal ob diese ethisch-moralisch vertretbar sind oder nicht.